Jetzt ist es nicht mehr nur ein Name, den sich Fremde in den Tiefen des Internets zuraunen: Netflix, die Mutter aller „Video on Demand“-Dienste (oder digitalen Flatrate-Videotheken) ist ab sofort in Deutschland erhältlich um auch hierzulande physische Datenträger zur Bedeutungslosigkeit zu verdammen. Im Programm sind neben den Eigenproduktionen wie House of Cards, Orange is the New Black erfolgreichen Serien wie Breaking Bad, The Walking Dead, Big Bang Theory und das überraschend blutige Penny Dreadful, eine Art Hybrid aus der britischen Serie Ripper Street und Alan Moores Comic-Klassiker Liga der außergewöhnlichen Gentlemen (je weniger über die Verfilmung gesagt wird desto besser). Anders als etwa bei der VoD-Konkurrenz Amazon ist fast immer auch O-Ton vorhanden, und im Gegensatz zu Watchever sogar Untertitel – beim nächsten japanischen Film kann also die knifflige Entscheidung zwischen O-Ton gucken und Dialoge verstehen entfallen.
Features wie mehrere User-Profile und eine schicke und funktionale Benutzeroberfläche machen einen guten Eindruck, und die Bildqualität ist bei entsprechender Internet-Verbindung durchweg brillant. Erfreulich ist auch, dass Netflix nicht nur Computer und Spielkonsolen unterstützt, sondern sich auch problemlos vom Handy oder Tablet streamen lässt.
Das Programm, sowohl Filme als auch Serien, ist ausgewogen zusammengestellt aus deutschen Filme, US-Blockbustern und Indie-Produktionen aus aller Welt, plus einer Reihe von Kinder- und Familientiteln. Wer allerdings einen bestimmten Film sucht, hat – zumindest im Moment – schlechte Chancen. Insgesamt stehen etwa hundert Serien und ein paar hundert (zum Teil aktuelle) Filme zur Auswahl. Was außerdem fast komplett fehlt sind ältere Filme: Bergman, Hitchcock, Fellini, Bunuel oder Chaplin fehlen ganz, und Woody Allens Filmographie beginnt für Netflix mit Match Point.
Die Preise fangen bei 7.99 an und sind insgesamt recht fair. Derzeit bietet Netflix außerdem für Interessierte einen kostenlosen Testmonat an. Ob sich ein Abo unterm Strich lohnt, ist zur Zeit vor allem eine Frage der persönlichen Präferenz.