Coda
Action, Horror, Drama
Ernest Dickerson
Angela Kang
Atlanta
2014
The Walking Dead
Coda
Mit der achten Folge „Coda“ geht nicht nur das The Walking Dead-Jahr 2014 zuende, gleichzeitig ist es auch vorbei mit der Grady-Memorial-Handlung und dem Leben von Beth (sowie vermutlich der Karriere des Social Media-Verantwortlichen bei AMC, der es mit seinem „R.I.P. Beth“ Post auf der Facebook-Seite der Show etwas zu eilig hatte).
Der Showdown im Krankenhaus ist das frustrierende Ende einer Folge, die bis dahin viel – wenn auch nicht alles – richtig macht. Die Szenen zwischen Dawn und Beth beispielsweise etablieren Dawn effektiv als interessanten und komplexen Charakter.
Sehr effektiv ist auch die Anfangsszene, die an den Cliffhanger von letzter Woche anknüpft: Nach (beziehungsweise bei) dessen misslungener Flucht überfährt und exekutiert Rick den Ex-Polizisten Bob, eine vergleichsweise sympathische Figur. Nicht nur knüpft „Coda“ damit an das verstörende Kirchen-Massaker von „Vier Wände und ein Dach“ an, es trägt auch dazu bei, Rick und Dawn als gleichwertig unmoralische Gegenpole für den (leider enttäuschenden) Showdown zu etablieren.
„Coda“ wiederholt ein paar Fehler früherer Walking Dead-Staffeln. Figuren wie Abraham und Noah werden zu Statisten degradiert. Maggie – gemeinsam mit den Autoren – erinnert sich plötzlich, dass Beth, mit der sie seit mehreren Staffeln praktisch keine gemeinsame Szene mehr hatte, ihre Schwester ist. Gerade rechtzeitig, um in der Schlussszene ordentlich auf die Tränendrüse zu drücken.
Die ist das größte Ärgernis der Folge; natürlich darf die Serie ihre Charaktere umbringen, und Beths Tod ist dramaturgisch durchaus vertretbar, zumal sie eine eher blasse Figur war. Ihr Verhalten in der Sterbe-Szene ist aber so kontraintuitiv und geradezu idiotisch, und die Szene selbst so offensichtlich auf Schock-Effekt ausgelegt und manipulativ, dass sie viel von dem Kredit verspielt, den sich The Walking Dead in den letzten zwei Staffeln so hart erarbeitet hat.
Aber so sieht es aus; Beth ist tot, Grady Memorial ist Geschichte, Noah schließt sich Rick an und die Staffelhälfte endet – ausnahmsweise – nicht auf einem Cliffhanger, sondern wie schon wie der Titel „Coda“ suggeriert, mit einem Abschluss.
Eine überraschende Bonus-Szene nach dem Abspann gehört Ricks altem Bekannten Morgan Jones, zuletzt gesehen, abgesehen von einem Kurzauftritt am Ende der ersten Folge, in der dritten Staffel.
Anmerkungen:
- Die Szene in der die „Walker“ in die Kirche strömen, sah aus wie eine gelungene Hommage an bzw. Parallele zu George R. Romeros Shopping-Zombies in Dawn of the Dead
- Auch wenn Gabriels Wanderung vor allem Zeitverschwendung war; der darauf folgende Zombie-Showdown in der Kirche war eine der besten Zombie-Actionszenen seit langem
- Das war es für dieses Jahr, im Februar 2015 geht es weiter…
https://www.youtube.com/watch?v=kROhZK4IQx8