Selbsthilfe
Self Help
Horror, Action, Drama
Ernset Dickerson
Heather Bellison, Seth Hoffman
USA
2014
The Walking Dead
Selbsthilfe / Self Help
Hut ab: Bisher hat jede einzelne Folge der aktuellen The Walking Dead-Staffel versucht, etwas anderes zu machen und „Selbsthilfe” ist keine Ausnahme. Während an der Oberfläche so gut wie gar nichts passiert, beleuchten Rückblenden die Vorgeschichte zweier bisher Charaktere, die sich bisher eher durch „Vokuhila“ oder Walross-Bart als durch besondere Komplexität ausgezeichnet haben: Eugene und Abraham.
Obwohl nur eine von drei Gruppen, sind die Akteure von „Self Help“ ein noch immer beachtliches Ensemble: Glenn, Maggie, Abraham, Eugene, Tara und Rosita. Die sind noch immer auf dem Weg nach Washington D.C., um ihre Mission zu erfüllen und die Welt zu retten. Als der Bus fahruntauglich wird, suchen sie Unterschlupf in einer alten Bibliothek.
Die (überschaubare) Handlung der Gegenwart ist atmosphärisch inszeniert und gut geschrieben – vor allem die Spekulation über Eugenes Haarpracht – aber die eigentliche Substanz der Episode sind die kurzen, erhellenden und vor allem tragischen Rückblenden. Die erzählen die Geschichte zweier Männer, die sich gegenseitig das Leben gerettet haben. Eugene ist zu schwach, um alleine zu überleben und Abraham ist ein Mann, den nur seine Mission antreibt, nachdem er alles im Leben verloren hat. Er will, oder vielmehr muss, mit dem Kopf durch die Wand, auch wenn das bedeutet, ein Meer von Zombies zu durchqueren, und Eugenes Enthüllung stellt all das auf den Kopf. Sein zunächst schockierendes Geheimnis – er hat den Bus sabotiert – verblasst gegen die Enthüllung im letzten Akt: Es gibt keinen Plan und er ist nicht mal wirklich Wissenschaftler.
Interessant ist, was wohl als nächstes passiert. Abraham (Michael Cudlitz) war vorher schon eine tickende Zeitbombe; ausgerechnet diesem Charakter den Boden unter den Füßen wegzuziehen, ist dramaturgisch eine großartige Idee – und gleichzeitig sehr beängstigend.
Hallo,
ich wollte eigentlich schon eher einen Kommentar abgeben, bin aber erst jetzt dazu gekommen.
Als erstes freut es mich hier wieder TWD Reviews lesen zu können. Den „relaunch“ der Seite finde ich auch sehr gelungen.
So nun zur 5. Folge der Staffel:
Ich finde im Gegensatz zu Kai, dass diese Folge die schwächste der Staffel bisher ist. Was aber meiner Meinung nach auch an der Gruppe an sich liegt. Hier haben sich, außer Eugene, die imho schwächten Schauspieler der Serie versammelt (daran können auch Maggie und Rosita nichts ändern 😉 ). Wie Kai richtig schreibt ist die Handlung auch sehr überschaubar. Wobei das Outing von Eugene imho die Handlung im gesamten beeinflussen wird, das gemeinsame Ziel Washington ist jetzt ja nicht mehr zwingend. Die Abraham-Flashbacks fand ich ganz ok. Bin gespannt was daraus noch gemacht wird.
Interessant wird sicher auch das weitere Vorgehen der Gruppe werden, vor allem wie die Gruppe auf die Attacke von Abraham auf Eugene reagiert und wie Abraham künftig mit Eugene zurecht kommt. Rosita machte ja den Anschein, dass sie mit ihrer Waffe zwischen Abraham und Eugene gehen würde, falls Abraham nicht von ihm ablässt.
Ich denke wir werden (wieder) weitere ‚Bottle Episodes‘ zu sehen bekommen. Das nächste Mal dann Daryl und Carol, dann nochmal eine Folge im Krankenhaus und eine an der Kirche. Die Auflösung wer mit Daryl aus dem Busch kommt könnte der Midseason Cliffhanger werden – mal sehen.
Allgemein ist das die beste Staffel seit der ersten.
Noch etwas zur Folge 4 und den zeitlichen Ablauf:
Ich bin mir nicht sicher, dass Carol vor Terminus im Hospital eingeliefert wird. Ich glaube, dass diese Szene nach bzw. zeitgleich zur 3. Folge dieser Staffel spielt. Daryl kommt mit einem Unbekannten zurück und Carol wird ins Krankenhaus eingeliefert. Ich stütze dies darauf, dass der Doc im Krankenhaus, als er Beth nach ihrem Fluchtversuch erneut verarztet irgendwas wie „deine Wunden heilen schnell“ sagt. Das impliziert imho einen Zeitsprung (eben nach den Ereignissen in Terminus).
Hi!
ich freue mich auch, sie wieder zu schreiben. 🙂
Bei dieser Folge war ich, genau wie bei der vorletzten, bis kurz vor Ende nicht so ganz sicher, was ich davon halten soll. Aber die Auflösung, die mit einem Schwung die Motivation von sowohl Eugene als auch Abraham erklärt – und dann auf den Kopf stellt – war für mich ein grandioser Twist. Ich kann mir vorstellen, dass sich das Format irgendwann erschöpft, aber für den Moment bin ich beeindruckt davon, wie konsequent sich die Serie diese Staffel neu erfunden hat.
Was die Kontinuität und Carol angeht, bin ich gespannt. Du könntest Recht haben, aber es KÖNNTE sich auch alles vor Terminus abspielen. Die vierte Staffel, während der Beth entführt wird, war ja da eher, was die zeitlichen Abstände angeht.
Was die Qualität angeht, würde ich sogar noch weiter gehen und sagen, es ist die beste Staffel. Die erste fand ich (bis auf den brillanten Pilotfilm) eher durchwachsen.