The Raid II
24.07.2014
The Raid 2: Berandal
Matrial Arts, Action, Gangsterfilm, Drama
Gareth Evans
Iko Uwais, Arifin Putra, Yayan Ruhian, Oka Antara, Alex Abbad
Gareth Evans
Indonesien
2014
150 Minuten
Ein überlanger, aber würdiger Nachfolger
Ähnlich wie sein Protagonist Rama – allerdings ohne über Leichen zu gehen – hat sich Regisseur Gareth Evans mit der ultra-brutalen, energiegeladenen Low Budget-Sensation The Raid quasi über Nacht ins „oberste Stockwerk“ des internationalen Actionkinos katapultiert. The Raid sollte aber für ihn nur das Mittel sein, um Geld für eine größere, ambitioniertere Geschichte aufzutreiben: The Raid 2, ein ausuferndes, komplexes Undercover-Gangster-Epos.
Ohne den schlichten aber effektiven Plot des Vorgängers droht The Raid 2 immer wieder, sich in Nebenhandlungen zu verfasern. Silat-Meister und Hauptdarsteller Iko Uwais ist kein DeNiro, weshalb die komplexen Dialogszenen oft weniger fesselnd sind als die spektakulären Action-Setpieces. Die stylische Inszenierung ist außerdem sehr nah an Vorbildern wie Martin Scorsese oder John Woo. Immerhin trifft The Raid II die richtige Balance zwischen hektischer Handkamera, langsamen Kamerafahrten und epischen Kran-Aufnahmen, um visuell interessant zu bleiben – zumal die nächste Actionszene meistens schon hinter der nächsten Ecke wartet.
Die Actionszenen übertreffen immer wieder den absurd spektakulären Vorgänger; insbesondere ein ausgedehntes Handgemenge in einem fahrenden Auto und der „Mano-a-Mano“-Showdown vor weißem Hintergrund sind atemberaubend choreografiert und gefilmt.
Die Handlung zwischen den Actionszenen – wie es sich für Ganster-Epen gehört, geht es vor allem um Verrat oder Loyalität – ist zwar mehr als bloßes Bindegewebe, aber die zahlreichen Martial Arts-Szenen sind es, die The Raid 2 am Ende zu einem wirklich außergewöhnlichen Film machen.
Zur Blu-ray:
Das Bild büßt in dunkleren Szenen manchmal Details ein, macht das aber durch sehr gute Schärfe und natürliche Farbwiedergabe locker wett. Insgesamt fängt die Präsentation nahezu perfekt den Look ein, den The Raid II auch im Kino hatte.
Überzeugend ist auch der Ton; sowohl die indonesische als auch die (mäßig gelungen) deutsch synchronisierte Fassung haben ein klares Klangfeld. Der Basskanal bleibt zwar über weite Strecken stumm, klingt aber, wenn er zum Einsatz kommt, enorm druckvoll und präzise. Auch die Surround-Kanäle sind gut genutzt, größtenteils für Musik und ein atmosphärisches Klangfeld, hin und wieder für Effekte. Die deutsche Tonspur ist dabei etwas lauter als die indonesische.
Die Extras der Einzeldisk-Fassung sind eher bescheiden ausgefallen und beschränken sich auf ein paar Trailer und einen (hörenswerten) Audiokommentar.
Erhältlich ist außerdem eine 2-Disc Special Edition (die leider nicht zur Rezension vorliegt), mit einer Reihe von Extras, unter anderem die deleted scene „Gang War“ (auch auf Youtube zu bestaunen).