Avengers: Age of Ultron
23. April 2015
Comicverfilmung, Action, Drama, Superhelden
Joss Whedon
Robert Downey Jr., Scarlett Johansson, Chris Hemsworth, Chris Evans, Mark Ruffalo, Chris Evans, Scarlett Johansson, Jeremy Renner, Don Cheadle, Aaron Taylor-Johnson, Elizabeth Olsen, Paul Bettany, Cobie Smulders, Stellan Skarsgård, James Spader, Samuel L. Jackson
Joss Whedon
USA
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Excelsior! Teil zwei ist persönlicher und trotzdem actionreicher als sein Vorgänger
Ein Tag wie jeder andere für die Avengers – in Schnee und Eis stürmt das Superhelden-Kombinat eine Basis der finsteren Organisation HYDRA, die von einer Übermacht aus Soldaten, Mutanten und Maschinerie verteidigt wird. Eine derartige Materialschlacht hätten sich die meisten Filme für den Showdown aufgespart; hier ist sie lediglich ein bescheidener Appetizer für das was danach kommt.
Ein solches Budget will erst mal aufgebracht sein, aber Marvel Studios hat derzeit keine Geldsorgen. Ihre (bisher) drei Fernseh/Netflixserien (Agents of S.H.I.E.L.D., Agent Carter und Daredevil) laufen gut und im Kino sieht es ähnlich aus: die Filme der „Phase II“ haben nicht nur genretechnisch ein denkbar weites Feld beackert (vom Verschwörungs-Thriller Captain America – The Winter Soldier bis zur Space Opera Guardians of the Galaxy) sondern waren auch so erfolgreich, dass sich Fans des „MCU“ (Marvel Cinematic Universe) jetzt schon die zehn Filme der „Phase III“ von 2016 bis 2019 in den Kalender eintragen können. Vorher allerdings folgen noch Ant-Man und natürlich der zweite Teil der Avengers: Age of Ultron.
Das Helden-Kollektiv aus Hulk, Iron Man, Black Widow, Hawkeye und natürlich Captain America bekommt es diesmal mit einer gefährlichen künstlichen Intelligenz zu tun: Der von Tony Stark entwickelte „Ultron“ (mit der Stimme von James Spader) hat edle Ziele; um sie zu erreichen, muss er aber das Ende der Menschheit herbeiführen. Und um seine einzigen ernstzunehmenden Gegner – die Avengers – auszuschalten, säht er in deren Reihen Zwietracht.
Regisseur und Autor Joss Whedon (Buffy the Vampire Slayer, Firefly) hat sich vor allem durch witzige, clevere Dialoge und runde Charaktere einen Namen gemacht und in dieser Hinsicht ist auch Age of Ultron keine Enttäuschung. Gleichzeitig können sich auch die gewaltigen Materialschlachten sehen lassen; vor allem der opulente Showdown, in dem Whedon meisterhaft Handlung und Charakterentwicklung auf die Spitze treibt und mit fantastisch inszenierter Action verbindet. Insgesamt ist das Sequel zwar finsterer, introspektiver und weniger bunt als der Vorgänger, aber gleichzeitig genauso witzig und spannend.
Die einzige leichte Enttäuschung ist Aaron Taylor-Johnson als Quicksilver; das ist allerdings nicht Taylor-Johnsons Schuld, sondern liegt daran, dass Evan Peters in der selben Rolle letztes Jahr das Highlight von Bryan Singers X-Men – Die Zukunft ist Vergangenheit war.
Spätestens seit dem Mainstream-Erfolg von Guardians of the Galaxy sollte sich herumgesprochen haben, dass die MCU-Filme nicht nur ein „Geek“-Publikum ansprechen – ähnlich wie sich das letzte Bond-Abenteuer Skyfall nicht nur an den harten Kern der 007-Fans gerichtet hat: Man muss kein Comic-Fan sein, um Spaß an den Avengers zu haben. Wie schon mit dem ersten Teil vor zwei Jahren, hat Joss Whedon einen der überzeugendsten Blockbuster unserer Zeit zusammengeschustert und stellt damit wieder einmal unter Beweis, dass durchdachtes, intelligentes Drama und brachiale Action sich nicht gegenseitig ausschließen.