Guardians of the Galaxy Vol. 2
Kai Löffler
Intergalaktisches Deja-Vu
Das „Marvel Cinematic Universe“ hat wie kaum eine andere Filmreihe seine Qualität auf einem konstant hohen Level gehalten. Über Iron Man 2 wird schon lange nicht mehr geredet und das enttäuschende Sequel Thor – The Dark World ist vergeben, spätestens seit der Trailer für Ragnarok Disneys YouTube-Rekord gebrochen hat. Über der ohnehin hohen Messlatte finden sich eine Handvoll Marvel-Filme, und einer davon ist die überdrehte Space Opera Guardians of the Galaxy: Knallbunt ausgestattet, clever geschrieben und frenetisch inszeniert von Ex-Troma Regisseur James Gunn und untermalt mit Pop- und Soul-Hits der 70er. Ein Marvel-Film wie kein anderer also.
Oder eben doch, denn Guardians of the Galaxy Vol. 2 folgt größtenteils der selben Formel.
Diesmal findet Space Lord seinen Vater (Kurt Russel), sein Ziehvater Yondu (Michael Rooker) kämpft mit einer Meuterei, Rocket Racoon klaut Batterien, und am Ende steht wieder das Schicksal der gesamten Galaxis auf dem Spiel.
Vom Erd- Prolog bis zum obligatorisch-epischen Blockbuster-Finale hangelt sich Teil 2 an vielen vertrauten dramaturgischen Beats entlang und ist dabei – obwohl der Ton diesmal insgesamt düsterer ist – genauso witzig wie sein Vorgänger. Das ist vor allem der Verdienst von Rocket, der zum Beispiel das Potential des Namens „Taserface“ voll ausschöpft.
Am Ende bleiben die sympathischen Figuren und der anarchische Humor, so dass man ein paar Durchhänger und vorhersehbare Wendungen vergibt. Die fünf (!!!) kurzen Szenen nach dem Abspann stellen allerdings dann doch die Geduld auf die Probe und zeigen, dass die Laufzeit gut bemessen ist – viel länger hätte Guardians 2 nicht sein dürfen.