Guardians of the Galaxy
Science Fiction, Comic-Verfilmung
James Gunn
Chris Pratt, Zoe Saldana, Dave Bautista, Vin Diesel, Bradley Cooper, Lee Pace, Michael Rooker, Karen Gillan, Djimon Hounsou, John C. Reilly, Glenn Close, Benicio Del Toro
James Gunn
USA
2014
121 Minuten
Das „B-Team“: Space-Opera im Marvelversum
Das filmische Marvel-Universum hat sich in den letzten Jahren unter der Leitung von Studioboss Kevin Feige zu einer Art cineastischen Wundertüte entwickelt; von Fantasy-Epos und Kriegsfilm über Action-Komödie und Spionage-Thriller ist alles dabei. Der Einstand von Slither-Regisseur und Troma-Veteran James Gunn bereichtert „Phase 2“ des Studios um eine neue Facette: Guardians of the Galaxy ist eine knallbunte und selbstironische Space-Opera.
Die Handlung ist schnell umrissen: Der auf der Erde geborene Halbkriminelle Peter „Star Lord“ Quill gerät zwischen die Fronten eines intergalaktischen Krieges und muss sich mit einer bunt zusammengewürfelten Truppe von Kopfgeldjägern und Schwerverbrechern – also der weniger glamourösen Version der Avengers – arrangieren, um das Universum zu retten.

Die heimlichen Helden: Rocket und Groot
Gunn spickt das actionreiche und ironische Weltraum-Abenteuer mit witzigen Dialogen und clever eingestreuten Elementen anderer Genres. Die Geschichte ist durch die Augen von Peter Quill erzählt (Chris Pratt nach Her und dem hyperaktiv-genialen Lego-Movie bereits im dritten Highlight des Jahres), aber auch die beiden (digitalen) Kopfgeldjäger tragen große Teile des Films auf ihren Schultern. Vin Diesel’s wortkarger Baum (!) Groot – mit „I am Groot!“, die Marvel-Version von Game of Thrones‘ Hodor – ist eine erstaunlich emotionale Figur. Vor allem aber ist es eine beachtliche Leistung, dass der rundeste Charakter des Films der cholerische genmanipulierte Waschbär „Rocket Racoon“ (Bradley Cooper) ist.

Verdient seinen Namen: Der „Awesome Mix“ (Vol. 1)
Die Mischung aus anarchischem Humor und Charakteren mit tragischen Back-Stories ist geradezu magisch; die manische Energie und Kreativität erinnern an die Wurzeln der Star Wars-Filme. Der Firefly-Film Serenity war vor ein paar Jahren das perfekte Mittel, um den üblen Geschmack von George Lucas‘ Prequels wegzuspülen, weshalb eine Zeit lang T-Shirts mit dem Aufdruck „Joss Whedon Is My Master Now“ der letzte Geek-Chic waren.
Nach James Gunns Guardians of the Galaxy ist es Zeit für ein neues T-Shirt.
Trailer:
Nach dem Trailer hätte ich ja vermutet, dass es für meinen Geschmack zu viel KAWUMM ist, aber deine Besprechung macht mir doch glatt Appetit. 🙂
Hab jetzt auch Lust bekommen und werde mir den Film am Wochenende ansehen.
Danke!
Oliver 2.0